Die eindringlichsten Literaturen bilden sich in Bodennähe. Am Rande des Literaturbetriebs, noch außer Reichweite der Kanonisierung durch Preise, Messen, Agenten, entstehen permanent Texte, die überraschen, bewegen und verstören. Es sind Texte, die trotz allem entstehen, trotz schwieriger sozialer, politischer, persönlicher Situationen, obwohl sich nur mutige, unabhängige Verlage für sie interessieren, obwohl kein Zugang zum internationalen Markt in erreichbarer Nähe zu sein scheint. Diese Texte sucht alba.lateinamerika lesen e.V. und bringt sie – trotz allem – ins Deutsche. Dabei sind die literarische Qualität und das Energiepotenzial der Literatur das, was die Redaktion bewegt.
In der neuen Ausgabe der Literaturzeitschrift erstreckt sich nun die Karibik mit bekannten und unbekannten, menschlichen und tierischen Protagonisten, karibischen Subjekten auf surrealen Reisen, Drogenrausch und poetischem Dünnschiss, ethnografischen Karibik-Inszenierungen und schonungslosen Auseinandersetzungen mit kolonialem Erbe und Unrecht über ein Heft, dessen Worte es zu entziffern gilt.