Seekabel durch arktische Gewässer geplant

„Wir werden die schnellste Verbindung zwischen Japan und Großbritannien schaffen“, sagt Douglas Cunningham, ein Geschäftsmann aus dem kanadischen Toronto. Sein Team arbeitet an Arctic Fibre, einer rund 15.600 Kilometer langen Glasfaserleitung von Tokio durch die Nordwestpassage über Neufundland nach London. Weitere Firmen wollen Seekabel etwa von Großbritannien an der russischen Küste entlang bis nach Tokio verlegen.

Analysten und Branchenvertreter sehen Cunninghams Pläne eher skeptisch: „Es gibt für die Verbindung zwischen Japan und Großbritannien überhaupt keinen Bedarf, da die bestehenden Kabel ausreichen“, sagte Dan Goldberg, Präsident der kanadischen Satelliten-Telekommunikationsgesellschaft Telesat der Zeitung „The Toronto Star“. Cunningham jedoch betont, dass es auch um Ausfallsicherheit gehe. Die neue Route führe nicht durch häufig befahrene Seestraßen, wo auf dem Meeresboden schleifende Anker und Grundnetze immer wieder zu Kabelbrüchen führten.

Durch den Klimawandel verbessern sich zudem die Bedingungen deutlich, bestätigen einige Klimaforscher: „Ich denke, dass die Kabel mit Sicherheit verlegt werden können“, so der Ozeanograf Prof. Rüdiger Gerdes vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven.

Quelle: heise Netze