alba. lateinamerika lesen

Als jährliches, illustriertes Magazin stellt alba herausragende Prosa, Poesie und Essays der lateinamerikanischen Gegenwartsliteratur – teilweise erstmals veröffentlicht – im Original und in deutscher Übersetzung vor. Ziel der Zeitschrift ist es dabei, ein Bewusstsein für die Diversität und den Reichtum der lateinamerikanischen Literaturen fernab von Klischees zu schaffen. In den Rubriken „Berlinstant“ und „Latinstant“, wo lateinamerikanische SchriftstellerInnen ihre Erfahrungen in Deutschland literarisch verarbeiten und viceversa, kommt der Sprach- und Kulturtransfer in besonderer Weise zum Tragen.

alba. lateinamerika lesen wird in Berlin von dem gleichnamigen Verein herausgegeben, der außerdem Lesungen und Ausstellungen veranstaltet. Das Redaktionsteam setzt sich aus LiteraturwissenschaftlerInnen, ÜbersetzerInnen, MedienkünsterlerInnen und Juristinnen verschiedener Herkunft zusammen. Sämtliche Übersetzungen und Illustrationen werden eigens für das Magazin angefertigt.

Die zehnte Ausgabe mit dem Länderschwerpunkt Mexiko konzentriert sich auf die Kraft der Literatur, die Blickwinkel verändert, zum Nachdenken anregt und im positiven Sinne irritiert: Da schickt uns Ignacio Padilla auf eine stürmische Seereise, während sich Ana García Berguas Hauptfigur zwischen Wirklichkeit und Illusion verirrt. Die Lyrikerinnen Maricela Guerrero, Paula Abramo und Xitlatlitl Rodríguez Mendoza durchbrechen Oberflächen und lenken den Blick auf Tierisches. Yuri Herrera bezieht sich auf Anna Seghers‘ Einfluss in Mexiko, deren Fragment aus „Mexikanische Fresken“ diese Kunstform würdigt und an weltpolitisch unruhige Zeiten erinnert. Rocío Cerón und Juan Pablo Villalobos wiederum teilen mit uns ihren ganz persönlichen Blick auf das gegenwärtige Berlin. In einem Essay erfahren alba-LeserInnen von der Entwicklung der hierzulande nahezu unbekannten, für die mexikanische Literatur- und Radiogeschichte jedoch wegweisenden ersten mexikanischen Avantgarde-Bewegung, den Estridentismo der 1920er Jahre, und im Interview denkt Guadalupe Nettel über die Verbindung zwischen Körperlichkeit und Literatur nach.

Quelle: Alba Magazin