Podiumsdiskussion an der Justus-Liebig-Universität Gießen am 16. Oktober 2018
Der kolumbianische Friedensprozess steht am Scheideweg. Die Umsetzung der Vereinbarungen aus dem Friedensvertrag zwischen der Regierung und der FARC-Guerrilla von 2016 erfolgt schleppend, und beinahe tägliche Meldungen von ermordeten Aktivistinnen und Aktivisten verdeutlichen, dass weite Teile des Landes einen äußerst gewaltsamen Frieden erleben. Mit dem Amtsantritt des neue Präsidenten Iván Duque ist der Frieden in Kolumbien zudem in eine neue Phase eingetreten. Duque kommt aus dem Lager der Skeptiker des Friedensprozesses, und viele Beobachterinnen und Beobachter befürchten, dass der neue Präsident den Friedensprozess ausbremsen könnte. Die aktuellen Entwicklungen stehen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zu der die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Regina Kreide, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der JLU, und Prof. Dr. Stefan Peters, Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (Instituto CAPAZ) und Professur für Friedensforschung am Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU, die interessierte Öffentlichkeit am 16. Oktober 2018 (17 bis 19 Uhr) herzlich einladen.
Die Podiumsdiskussion nimmt den Regierungswechsel in Kolumbien zum Anlass, um eine kritische Bilanz des kolumbianischen Friedensprozesses zu ziehen und die Perspektiven für die Konstruktion eines dauerhaften und stabilen Friedens in Kolumbien zu diskutieren. Auf dem Podium werden Christiane Schwarz, kolko e.V. – Menschenrechte für Kolumbien, Pilar Mendoza, Goethe Universität Frankfurt am Main und Prof. Peters diskutieren. Die Moderation übernimmt Prof. Kreide. Die Veranstaltung wird im Rahmen des ISAP-Alumi-Programms des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt. Sie findet im Erwin-Stein-Gebäude (Raum 201), Goethestraße 58 statt. Die Podiumsdiskussion ist Teil einer interdisziplinären spanischsprachigen Tagung zum Friedensprozess in Kolumbien.
Kolumbien – Partnerregion der JLU seit mehr als 50 Jahren
Kolumbien ist die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika. Bereits 1967 wurde mit der Universidad de Los Andes die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation festgeschrieben. Eine biologische Außenstation der JLU in Santa Marta wurde im Jahr 1963 eingerichtet. Seit 2010 fördert der DAAD das deutsch-kolumbianische meereswissenschaftliche Exzellenzzentrum CEMarin unter Federführung der JLU. Nun leistet die JLU mit der Beteiligung am Instituto CAPAZ einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung einer friedvollen Zukunft des Partnerlandes.
Quelle: JLU
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