Emilia Roig dekonstruiert in Das Ende der Ehe eine obsolete Institution, die die Ungleichheit und patriarchale Unterdrückung der Frauen in unserer Gesellschaft produziert und aufrechterhält. Dabei konzentriert sie sich auf die Institution der Ehe in der westlichen Welt, insbesondere Europa und Deutschland, auch wenn die Kritik an der Ehe sicherlich ein Stück weit verallgemeinert werden kann. „Wie der Nationalstaat oder die Grenzen, das Geld oder die Gefängnisse ist die Ehe eine Institution, die im Zuge des europäischen Imperialismus vereinheitlicht wurde und als universell bezeichnet werden kann.“ In allen Kulturkreisen ist die Ehe eine gewaltvolle Institution für Frauen, da die „Quelle der patriarchalen Gewalt, die in allen Religionen stattfindet, […] das globale Patriarchat“ ist.
Da Männer und Frauen in unserer Gesellschaft immer noch nicht gleichgestellt sind, muss nach ihr die Ehe abgeschafft und das Diktat heterosexueller Paarbeziehungen beendet werden, um das Ende des Patriarchats einzuleiten. Ihre machtkritische Analyse der Geschlechterverhältnisse öffnet den Horizont für eine Welt ohne Unterdrückung und zeigt, wie eine Revolution der Liebe gelingen kann.