Heimkehr ins Unbekannte: Unterwegs nach Palästina

Bild: Berenberg-Verlag

Die in New York lebende chilenische Autorin Lina Meruane erzählt in „Heimkehr ins Unbekannte“, wie sie sich auf die Suche nach ihrer palästinensischen Herkunft macht. Sie begibt sich im Jahr 2011 auf die Suche nach ihrer Herkunft ins heutige Israel und besucht schließlich auch Palästina. Meruane reist abermals nach Palästina, nach Ramallah und Beit Jala. Sie macht sich nun aber vermehrt Gedanken über das globale Herkunftswirrwarr, über die Schwierigkeiten, ja: die Unmöglichkeit, das Eigene und das Fremde genau bestimmen zu können, genau antworten zu können auf die Frage: „Where are you from?“.

Der Bericht über ihre Reisen in die eigene Vergangenheit ist ein gedankensprühender Kommentar zu einem zunehmend weltbewegenden Problem: Warum wird es immer komplizierter, die Fragen »Wo kommst du her? Wer bist du?« eindeutig zu beantworten? Ausgerechnet in Israel, so hat es Lina Meruane am eigenen Leib erfahren, haben mehr als anderswo rassische, genetische, physiognomische Zuschreibungen Einzug gehalten in den Alltag der Menschen. Ein Buch darüber, wer man zu sein glaubt, und welche politisch wirksamen Täuschungen damit verbunden sind. Es handelt zm einen von der anfangs noch gelegentlichen Suche nach palästinensischen Spuren, den Gräbern, den Dokumenten und den Geschichten, und zunehmend auch von Begegnungen mit Menschen, die die Neugier auf das Land der Herkunft schüren – und schließlich von der Reise nach Palästina, die über Israel führt. Dort ist ihr Gastgeber ein lateinamerikanischer jüdischer Schriftstellerkollege, der mit einer Palästinenserin verheiratet und zum Islam konvertiert ist. Er begleitet sie zu ihren entfernten Tanten, die mit Abscheu auf ihn reagieren.

Quelle: Berenberg-Verlag. Die ersten Rezensionen finden sich im Tagesspiegel sowie beim Deutschlandfunk Kultur.