Aus gegebenem Anlass: Face, Insta und Co.

Laut einiger Medien haben ungefähr die Hälfte („Nach Angaben des Unternehmens waren insgesamt 3,5 Milliarden Menschen betroffen […]„! Quelle: ntv.de) der Weltbevölkerung (naja, fast: „[l]aut Weltbevölkerungsuhr der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung leben aktuell (Stand 25. August 2021) rund 7,89 Milliarden Menschen auf der Welt„! Quelle: statista) am Montag, den 04.10.2021 (und diesen Tag sollte man sich echt im Kalender rot anstreichen) genau das erlebt, was David Knollmann bereits vor ziemlich genau 10 Jahren (!) geschildert hat: Rausschmiss bei Facebook als Nahtoderfahrung!

Viele, so war zu erfahren, haben ihre Hardware, ihre Software, ihren Internetprovider oder sonst wen dafür verantwortlich gemacht, dass für ganze 6 (in Worten: sechs) Stunden nichts mehr ging; oder, wie wir Zocker immer sagen: rien ne va plus /rjɛ̃n(ə)vaˈplyː/. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn es sich um einen Totalausfall der Facebook-Dienste über mehrere Tage gehandelt hätte: Viele Geschäft (genau, vor allem außerhalb von Deutschland, wo der Datenschutz nicht ganz so eng gesehen wird) wären schlichtweg pleite gegangen, da ja sehr viele Bestellungen nur noch über WhatsApp laufen. Einreise-Visa für Deutschland hätten nicht mehr vergeben werden können, wenn der Antragsteller seine Ausweispapiere nicht mehr per WhatsApp an die Botschaft schicken kann, etc.

Und in Mexiko wäre eine Kommunikation unter den 127,8 Millionen Menschen (immerhin an 10. Stelle der Bevölkerungsreichsten Länder, siehe unten) für mehrere Tage komplett zum Erliegen gekommen, da es inzwischen in Mexiko eine Unhöflichkeit ist, das Telefon zu benutzen und jemanden anzurufen: Schick einfach eine WhatsApp, das Gegenüber wird sich dann schon melden. Oder gleich einfach eine Sprachnachricht – Moment, dann hätte man ja doch auch einfach anrufen können, oder? Ach nein, das ist ja unhöflich!

Statistik: Die 20 Länder mit der größten Einwohnerzahl im Jahr 2020 (in Millionen Einwohner) | Statista
Quelle: Statista

Hoffentlich müssen wir diese Grenzerfahrung nicht noch öfter erleben: Vielen rutscht dabei sofort das Herz in die Hose, wie bei einem Erdbeben, gegen das man sich ja auch nicht wehren kann. Und ein einfacher Umstieg zu Google+, wie ihn Knollmann in dem oben genannten Erfahrungsbericht vorschlägt, ist nach ganzen zehn Jahren auch keine wirkliche Alternative mehr, ebensowenig wie ein Wechsel zu Twitter: Jeder, der etwas auf sich hält, ist da ja eh schon vertreten, oder?