Der Mythos „2012“ in der wissenschaftlichen Betrachtung
Im Rahmen ihrer Fachtagung widmen sich in- und ausländische VertreterInnen der Mesoamerika-Forschung am Samstag, dem 11. Februar 2012, in öffentlichen Vorträgen den derzeit viel diskutierten Maya-Prophezeiungen und dem damit assoziierten Weltuntergang am 21. Dezember 2012. Während die Forschung die aus verschiedenen Jahrhunderten stammenden Originaltexte der Maya als Zeugnisse antiker Zeit- und Weltvorstellungen betrachtet, sind sie inzwischen einer breiten Öffentlichkeit als Quelle apokalyptischer Szenarien bekannt. In den Medien stößt das Thema auf großes Interesse und findet Anhänger in religiösen Kreisen und in der Esoterik-Szene. Dabei ist – weit ab von den wissenschaftlichen Erkenntnissen – ein medialer Selbstläufer entstanden. Die beteiligten WissenschaftlerInnen haben sich daher das Ziel gesetzt, die voreuropäischen und modernen Maya-Überlieferungen zu „2012“ in deren historischen und kulturellen Kontext zu diskutieren. Weitere Beiträge befassen sich mit deren pseudo-wissenschaftlichen Auslegungen und der damit verbundenen Vermarktung des Maya-Kalenders und der Texte.
Einblicke in laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte bieten auch die beiden anderen, ebenfalls öffentlichen Termine der Fachtagung, am 10. und 12. Februar. Am Freitagnachmittag stehen ethnologische und historische Beiträge aus der Erforschung mittelamerikanischer indigener Gesellschaften im Fokus und der Sonntagvormittag ist gänzlich der archäologischen Forschung auf der Halbinsel Yukatan gewidmet.
Quelle: Universität Bonn