In der Sendung der Reihe „Anne Will“ vom 25.11. diskutierte die Moderatorin über die Zukunft des Sozialstaats mit Jens Spahn (CDU), Sahra Wagenknecht (Die Linke), Lars Klingbeil (SPD), Michael Bohmeyer (Mein Grundeinkommen) und Simone Menne (Unternehmensberaterin). Dabei sind die Ausführungen gleich zu Beginn der Sendung von Lars Klingbeil über die sich verändernde Arbeitswelt (!) und die diesbezügliche Aufgabe des Staates (!) sehr bemerkenswert, vor allem, wenn er als Beispiel über Übersetzer (und Dolmetscher) fabuliert. Hier ein Transkript der ersten Minuten in dem Gespräch:
Anne Will: „Herr Klingbeil, wollen Sie das Prinzip Hartz IV hinter sich lassen, oder nur den Namen?“
Jens Klingbeil: „Also, das was wir beibehalten wollen, ist das Fordern und Fördern. Wir verlangen den Menschen was ab, die staatliche Leistungen bekommen, aber gleichzeitig müssen sie sich eben darauf verlassen können, dass der Staat sie stärker fördert, und das ist etwas, was in Zeiten der Digitalisierung, und wir werden enorme Umbrüche erleben in den nächsten Jahren, was immer wichtiger wird. Also, das ist ein Prinzip, das wir beibehalten wollen, und trotzdem gibt es vieles im System Hartz IV, was wir ändern werden, und wo Andrea Nahles auch völlig recht hat, dass das System danach wahrscheinlich sehr anders aussehen wird und dann auch einen anderen Namen und eine andere Intention.“

Der XXVI. Iberoamerikanische Gipfel hat auf Vorschlag der Regierungen Boliviens und Ecuadors beschlossen, ein Iberoamerikanisches Institut für indigene Sprachen zu schaffen. Ziel ist es, für die indigenen Sprachen Maßnahmen zur Erhaltung, Übertragung und Entwicklung im Gemeinschaftsleben und in der Gesellschaft insgesamt durchzuführen und ein Netzwerk von Partnerschaften mit öffentlichen Einrichtungen, Hochschulen, Medien, Finanzinstituten und Organisationen der Zivilgesellschaft zu bilden. Die Organisation der Iberoamerikanischen Staaten für Wissenschaft und Kultur (
In Abject Performances: Aesthetic Strategies in Latino Cultural Production zeichnet Leticia Alvarado die respektlosen, zerstörerisch ästhetischen Strategien lateinamerikanischer Künstler und Kulturproduzenten nach, die Standards der Achtbarkeit meiden, welche typischerweise verwendet werden, um konkrete Identitäten von Minderheiten zu beschwören. Anstelle von Werken, die von Stolz, Erlösung oder Feierlichkeit durchdrungen sind, wenden Künstler wie Ana Mendieta, Nao Bustamante und das Chicano-Kunstkollektiv Asco, negative Gefühle wie Scham, Ekel und Nicht-Zugehörigkeit auf, um Erfahrungen einzufangen, die am Rande des Mainstreams liegen – inspirierende, auf Latinos bezogene Kämpfe um soziale Gerechtigkeit. Ausgehend von einem vielfältigen, ausdrucksstarken Archiv, das von Performancekunst bis hin zu performativen Zeugnissen persönlicher religiöser Unterwerfung reicht, beleuchtet Alvarado Formen der Gemeinschaftsbildung und Sozialkritik, die durch eine Ablehnung identitärer Kohärenz definiert sind, sich aber dennoch zu lateinamerikanischer Zugehörigkeit und deren Möglichkeiten verbinden lassen.
In der Diskussion mit idealistischen und normativen Postulaten schlägt De la literatura latinoamericana a la literatura (latinoamericana) mundial eine Untersuchung der materiellen Bedingungen, Akteure und Prozesse vor, die es heute ermöglichen – oder verhindern -, dass lateinamerikanische Literatur in den internationalen Umlauf gelangt und sich zu einer Weltliteratur entwickelt. Parallel dazu, und unter der Prämisse, dass Vermittlungsinstanzen „Spuren“ hinterlassen, löst die Studie sich von der Literatursoziologie, also derjenigen Wissenschaft von den gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen der Produktion, Distribution und Rezeption von Literatur, um eher textuelle Konfigurationen genau zu untersuchen. Vielmehr versucht diese Studie als Reaktion auf die Betonung der Verbreitung bestimmter hegemonialer Modelle, Ausdrücken, die in lokalen Domänen eingeschrieben bleiben, Sichtbarkeit zu verleihen und damit dieser Literatur einen Wert in der Welt zuzuschreiben.
Der Bauunternehmer Don Carlos Flores plant in Guadalajara eine luxuriöse Wohnanlage, für die er schon einen Namen hat, Olinka, und auch Investoren. Er muss sich für dieses Projekt, das ihn und seine Familie noch reicher machen soll, nur noch den Grund und Boden aneignen. Und die Leute vertreiben, die dort wohnen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Viele gehen nach Schikanen freiwillig, aber zwei Familien lassen sich nicht vertreiben und die sind plötzlich verschwunden. Gleichzeitig wird Don Carlos der Geldwäsche für die Drogenbosse aus dem Norden Mexikos beschuldigt und Journalisten recherchieren, wo die Verschwundenen geblieben sind. Alle Spuren weisen auf Don Carlos, der den Kopf aus der Schlinge zieht und seinen Schwiegersohn, Aurelio Blanco, als Bauernopfer den Behörden ausliefert. Ohne zu ahnen, wofür er eigentlich benutzt wird, deckt ihn Aurelio bereitwillig. Doch mit 15 Jahren Haft hat er nicht gerechnet. Als man ihn freilässt, sucht er Gerechtigkeit. Wird es sie für ihn geben?
im Neuen Senatssaal der Universität zu Köln die vierte Ausgabe der „Kölner Gespräche zur Weltliteratur“ mit hochkarätigen Gästen aus Literatur- und Kulturbetrieb. Am Podiumsgespräch Literarisches Sextett – (Welt-)Literatur heute nehmen teil: