Die parallelen Königreiche: Roman und Gewalt im heutigen Mexiko

Wenn man sich den aktuelle Stand der heterogenen und gewalttätigen Situation in Mexiko anschaut, kann man sich fragen, warum selbst die optimistischsten Stimmen über den früheren Übergang zur Demokratie die kriegerische, militarisierte Sprache des „Krieges gegen Drogen“ akzeptieren mussten, der schließlich zu einem Krieg mit geringer Intensität gegen die Gesellschaft selbst wurde. Können uns beispielsweise bestimmte zeitgenössische Romane etwas über eine Zeit erzählen, in der der Begriff des Künstlerischen in eine Krise der Erfahrung von Bedeutung angesichts des scheinbaren Unsinns dieser Gewalt geraten ist? Es ist notwendig, über den neugeschaffenen Platz nachzudenken, den Kunst und Literatur in einem Prozess der Gewalt einnehmen, der die Situation und das Funktionieren politischer Institutionen sowie die künstlerischen und ästhetischen Aspekte verändert.

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Nordex Group gewinnt bislang größten Einzelauftrag über 595 Megawatt

Windpark in Brasilien umfasst 191 Turbinen

Die Nordex Group hat im zweiten Quartal 2018 den bislang größten Einzelauftrag ihrer Unternehmensgeschichte erhalten: Für Enel Green Power errichtet das Unternehmen den brasilianischen Windpark „Lagoa dos Ventos“ mit einer Leistung von etwa 595 Megawatt. Bei dem Projekt kommen 191 Turbinen der Baureihe AW125 zum Einsatz. Die Anlagen haben eine installierte Leistung von jeweils 3,15 MW beziehungsweise 3,0 MW und werden auf 120 Meter hohen Betontürmen errichtet. Die Gruppe produziert die Türme in einem eigenen Werk vor Ort in Brasilien, um Kosten und Umweltbelastungen zu reduzieren.

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Es gibt Erwartung gegenüber der Politik von AMLO

Der peruanische Schriftsteller Mario Vargas Llosa, Träger des Literaturnobelpreises 2010, meint, es gebe Erwartungen und Neugierde darüber, welche Politik Andrés Manuel López Obrador als Präsident von Mexiko verfolgen werde.

Im X. Atlantik-Forum “América Latina y Europa: populismos, nacionalismos y retos democráticos. Una agenda de futuro” [Lateinamerika und Europa: Populismus, Nationalismus und demokratische Herausforderungen. Eine Agenda für die Zukunft], organisiert von der Fundación Internacional por la Libertad, der er vorsteht, kontrastierte das Bild des mexikanischen Politikers mit seinen Botschaften direkt nach seiner Wahl am vergangenen Sonntag.

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Wir sind da // Aquí estamos

Sind Kategorien wie ‚weibliches Schreiben’ noch angemessen oder lassen die Texte sie hinter sich? Im Gespräch mit Rocío Cerón und im Panorama sucht alba. lateinamerika lesen in der eben erschienenen 11. Ausgabe nach Antworten auf diese Frage. „Wir sind da // Aquí estamos“ ist das Leitmotiv dieser Ausgabe, in der Autorinnen in der Überzahl sind, da herausragende und vor allem weibliche Stimmen aus Lateinamerika versammelt sind. Einige mögen in Deutschland bekannt sein, andere sind mit Sicherheit neu.

Da es über Lateinamerika und die lateinamerikanische Literatur viele Klischees gibt, möchte alba. lateinamerika lesen die Diversität und Qualität der lateinamerikanischen Literaturen sichtbar machen. So erscheinen einmal jährlich sorgfältig ausgewählte Prosa und Lyrik zeitgenössischer sowie wiederentdeckter Autorinnen und Autoren. Alle Texte werden in Originalsprache und deutscher Übersetzung gedruckt und von Illustrationen lateinamerikanischer Künstlerinnen und Künstler begleitet. Dabei finden sich in der neuen Ausgabe Namen wie Hilda Hilst, Jamaica Kincaid, Adelaide Ivánova, Sergio Raimondi, Claudia Hernández und andere. Die Zusammenarbeit des Vereins mit Partnern der freien Literaturszene schafft zusätzlich ein Podium für den lebendigen Austausch über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg.

Quelle: Alba Magazin

Nicaragua schmerzt – es gibt keine Unschuldigen

Die Protestbewegung in Nicaragua gegen die Regierung Ortegas reißt nicht ab und ruft Erinnerungen an die Aufstände gegen die Somoza-Diktatur vor über 40 Jahren hervor. Nach über 10 Jahren an der Macht wird der Sandinismus von vielen als eine religiös verbrämte autoritäre Herrschaft und als Mörder-Regime gesehen. Das brutale Vorgehen der Regierung bestürzt aber auch kritische Stimmen innerhalb des Sandinismus, die öffentlich allerdings nicht zu Wort kommen. Von offizieller Seite wird nach wie vor geleugnet, dass diese Verbrechen an den Protestlern stattfinden. Obwohl die heterogene Protestbewegung weder dem linken noch dem rechten Lager zuzuordnen ist und auch keine sichtbaren Anführer vorweist, die sich in diesem Protest hervortun, gilt es zunächst, eine Militarisierung des Konflikts zu verhindern. Ziel dieser Protestbewegung ist es, die lähmende Zeit ohne politische Freiheiten zu beenden und den Ortega-Clan zum Rückzug zu bewegen. Erst dann kann, wenn dieses unmittelbare Ziel errreicht ist, eine tragfähige, konstruktive politische Alternative entwickelt werden.

Mit dieser Einschätzung distanziert sich die Redaktion der Lateinamerika Nachrichten von anderen Mitteilungen und Einschätzungen der Lage, die die Gewalt der Regierung leugnen oder klein reden und somit die Propaganda der Regierung Ortegas unterstützen.

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CALIENTE!-Festival 2018 in Zürich

22. Caliente! Festival 2018 vom 6. bis 8. Juli in Zürich

Zum 22. Mal steigt in der Schweiz das wichtigste Latino-Happening Europas: Das Caliente! Latin Music Festival 2018 findet vom 6. bis zum 8. Juli im Zürcher Kreis 4 rund um den Helvetiaplatz, Zeughausareal, im Volkshaus und auf der grossen Kasernenwiese statt.

Nach dem grossen Erfolg des 21. Caliente! vom 7. – 9. Juli 2017 in Zürich mit rund 350’000 Besuchern an den drei Fiesta-Tagen wird bereits das 22. Latin Music Festival vorbereitet.

Mercado Mundial vom 6. – 8. Juli 2018 Caliente! Latin Music Festival – est. 1995 in Switzerland

Vom 6. bis 8. Juli mutiert der Kreis 4 in Zürich zur Latino-Festzone mit tropischem Ambiente und lateinamerikanischer Stimmung. Auf dem riesigen Caliente!-Festgelände zwischen Volkshaus und Kaserne wird es an den rund 250 Marktständen und Bars heiss zu- und hergehen. Der Caliente! Street Food Garden findet erneut auf der Kasernenwiese statt, mit feinem Essen, tropischen Drinks und Kunsthandwerk aus aller Welt.

Auf mehreren Bühnen werden lateinamerikanische Musik- und Tanzgruppen ihr Können zum Besten geben, Top-DJs und Live Acts runden das attraktive Unterhaltungsprogramm ab. Auf den Festbänken unter den schattenspendenden Bäumen ruht man sich aus, geniesst Speis und Trank, beobachtet das bunte Markttreiben und lauscht gemütlich den musikalischen Darbietungen.

Projekt bedingungsloses Grundeinkommen (bGE)

Der Gemeinderat von Rheinau (Schweiz) hat am 05. Juni 2018 beschlossen, einen Versuch zum bedingungslosen Grundeinkommen (bGE) in der Gemeinde Rheinau zu unterstützen. Dabei soll allen Einwohnerinnen und Einwohnern monatlich ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von

  • Fr. 625.– (0-18 Jahre)
  • Fr. 1’250.– (18-22 Jahre)
  • Fr. 1’875.– (22-25 Jahre) und
  • Fr. 2’500.– (über 25 Jahre)

zugesichert werden. Die Finanzierung erfolgt durch Gelder von Stiftungen und durch Crowd-Funding, womit die Gemeinderechnung nicht belastet werden wird.

Auf der Projektseite Dorf testet Zukunft schreibt der Gemeinderat Rheinau dazu:

Der Gemeinderat ist der Ansicht, dass die Idee es verdient, näher geprüft zu werden. Damit berücksichtigt er auch, dass die Volksinitiative zur Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens in der Gemeinde Rheinau bei der Abstimmung im Jahr 2016 immerhin eine Zustimmung von über 25 % erhalten hat. Zudem ist der Gemeinderat der festen Überzeugung, dass für Rheinau eine positive Bilanz entsteht und bei diesem Versuch der Gemeinde und den Einwohnerinnen und Einwohnern keinerlei finanzieller Nachteil entsteht. Er hat deshalb beschlossen, die Bevölkerung zu ermuntern, im Jahr 2019 am geplanten Versuch teilzunehmen.

Die Informationsbroschüre kann hier heruntergeladen werden.

Erster internationaler Kongress zur Förderung des Lesens in indigenen Sprachen

Im Rahmen des in Ausarbeitung befindlichen Vorschlags für das Programm zur Förderung des Lesens und Schreibens in indigenen Sprachen und als Teil des strategischen Programms zur Förderung von Büchern und Lesen (2016-2018) ist es wichtig, Räume für die Reflexion und eine Grundlage für die Arbeit an indigenen Sprachen zu schaffen, um die Ausübung der kulturellen und sprachlichen Rechte der indigenen Völker Mexikos zu gewährleisten.

Aus diesem Grund richtet das Kulturministerium (Secretaría de Cultura) über die Dirección General de Publicaciones (DGP) und das Nationale Institut für indigene Sprachen (INALI) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Verbänden den Ersten Internationalen Kongress zur Förderung des Lesens in indigenen Sprachen aus. Ziel ist es, über die aktuelle Situation der Lesepraxis und die Förderung des Lesens, Schreibens und Sprechens in indigenen Sprachen nachzudenken, um öffentliche Maßnahmen vorzuschlagen, die zur Bildung von Lese-Gemeinschaften sowohl in Mexiko als auch in anderen Ländern beitragen.

Dieser erste internationale Kongress zur Förderung des Lesens in indigenen Sprachen findet vom 14. bis 16. Juni im Theater Macedonio Alcalá, im historischen Zentrum von Oaxaca, Mexiko, statt.

Quelle: La Jornada

Caras de Frida

Un análisis profundo de la vida, el arte, el amor y el legado de Frida a través de los ojos de expertos y aquellos que se inspiraron en su talento.

Google Arts & Culture ha puesto en marcha la exposición virtual „Caras de Frida“ y honra el legado de la pintora mexicana con más de 800 piezas, entre las que se incluyen 69 obras de arte, fotografías, cartas, exposiciones en linea y ensayos.

La colección muestra entre otras cosas, obras de arte de colecciones privadas que por lo general no están disponibles al público y que tampoco se han mostrado nunca en el Internet (e. g.  „View of New York“). Frida Kahlo de Rivera fue una pintora mexicana y es una de las más importantes representantes de un desarrollo popular del surrealismo, aunque su obra a veces muestra también elementos de la Nueva Objetividad.

Internationale Tagung: Das andere 68

Anthropophage Revolutionen in der brasilianischen Gegenkultur nach 1968

23.–25. Mai 2018
Museum Angewandte Kunst, Foyer, Schaumainkai 17, Frankfurt am Main
Tagungssprache ist Englisch. Freier Eintritt, ohne Anmeldung.

Die Ereignisse des Pariser Mai bilden nach wie vor einen prominenten Bezugspunkt für kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart – so sehr, dass sich in Deutschland eine ganze Partei über die Ablehnung dessen definieren kann, wofür „68“ in der öffentlichen Wahrnehmung steht. Wenn im Mai 2018 der 50. Jahrestag des Studentenaufstandes begangen wird, richtet sich erneut die ganze Aufmerksamkeit auf die europäische Metropole Paris und die dortigen Ereignisse. Die Tagung „Das andere 68: Anthropophage Revolutionen in der brasilianischen Gegenkultur nach 1968“ stellt dieser eurozentrischen Sicht eine andere Perspektive entgegen und verlagert den Fokus von Paris weg an die vermeintliche Peripherie. Die Tagung stellt einen kulturellen Umbruch ins Zentrum, der einer ganz anderen Revolte entspringt und zugleich den Ausgangspunkt einer Richtungsänderung der globalen Kulturproduktion und einer neuen Art des Umgangs mit der kulturellen Globalisierung bildet: Die Zäsur 1968 in Brasilien und ihre Folgen.

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