Es sind nur eine Handvoll Mexikaner, die sich auf der mexikanischen Einkommenskala ganz oben befinden. Zehn Superreiche, von Carlos Slim Helú über Eva Gonda de Rivera bis David Peñaloza Sandoval, die mit ihren Mega-Unternehmen im Telekommunikationsbereich, Bergbau und Handel 132,9 Milliarden Dollar besitzen. Das Vermögen der zehn reichsten Mexikaner entspricht laut dem Magazin Forbes elf Prozent der Güter und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres in Mexiko erwirtschaftet werden.
Noch viel erschreckender fällt der Vergleich mit dem Rest der Bevölkerung aus. Die Finanzmittel der Großunternehmer übertreffen in weitem Maße das Nettoeinkommen aller mexikanischen Familien zusammen. Dabei erreicht das durchschnittliche Jahreseinkommen der Hälfte aller mexikanischen Haushalte, deren Gehalt im unteren bis mittleren Durchschnitt liegt, gerade einmal zwei Drittel des Vermögens dieser Großindustriellen.
Ein Blich nach ganz unten zeigt eine andere Realität der Gesellschaft. Vier von zehn Mexikanern besitzen nicht einmal genügend Geld, um Grundnahrungsmittel zu kaufen, so eine neue Studie der Organisation für gesellschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Größte Schere zwischen Reich und Arm
Durch die ungleiche Einkommensverteilung ist Mexiko weiterhin das OECD-Land mit der größten Schere zwischen Reich und Arm. Staatliche Subventionen für die Schwächsten der Bevölkerung gibt es kaum. Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern zeigt sich, dass die mexikanische Regierung am wenigsten in Bildung, Gesundheit und Infrasturktur investiert. Der öffentliche Haushalt entspricht gerade einmal 7,4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. „Die ungleiche Einkommensverteilung und das soziale Gefälle können sich verschlimmern und anhalten“, heißt es in dem OECD-Bericht, „wenn die Regierungen nicht schnell handeln und die empfindlichsten Bereiche der Gesellschaft unterstützen.“
Die aktuelle Forbes-Liste der mexikanischen Multimillionäre wird von dem Magnaten Carlos Slim Helú angeführt. Sein Reichtum wird auf 70,9 Milliarden Dollar geschätzt. Slims Telekomkonzern América Movil ist der größte Anbieter Lateinamerikas. Weit dahinter folgt Germán Larrea, Chef des größten mexikanischen Bergbaukonzerns Grupo México. Laut Forbes besitzt er ein Vermögen von 14,2 Milliarden Dollar. Auf Platz fünf liegt momentan die reichste Frau Mexikos. Eva Gonda de Rivera ist Großaktionärin von Coca Cola-Femsa und verfügt über einen Besitz von 6,7 Milliarden Dollar.
Quelle: Blickpunkt Lateinamerika
