Archiv des Verlages Anagrama

Jorge Herralde gründete 1969 den Verlag Anagrama, der schnell zu einem Kultverlag wurde, welcher große zeitgenössische Schriftsteller vorstellt. Seit mehr als dreißig Jahren ist Herralde mit der Übersetzerin Lali Gubern verheiratet, die sich nunmehr seit über zwanzig Jahren dem Verlag widmet. Zusammen mit Susana Castaño arbeitet sie seit 2016 an der Klassifizierung der Sammlung von Manuskripten, Briefen, Fotos und Anmerkungen, die das Lager des Verlages bilden. Bisher wurden die Dokumente, die den Zeitraum zwischen der Gründung des Verlages und 1999 belegen, klassifiziert, und es wird geschätzt, dass die Arbeiten in ein paar Jahren abgeschlossen sein könnten.

Die 1.405 Datensätze beinhalten 33.213 Blätter, die 129 weiße Aktenschränke füllen. Javier Marías ist der Autor mit der größten Archivsammlung und mehr als zweitausend Seiten, gefolgt von Autoren wie J.A. Masoliver Ródenas, Carmen Martín Gaite, Álvaro Pombo, Sergio Pitol und Antonio Tabucchi. Bei anderen Autoren ist die Sammlung weniger zahlreich, etwa dreihundert Blätter, trotzdem aber nicht weniger wichtig, da es sich hier um Autoren wie Enrique Vila-Matas, Roberto Bolaño, Adelaida García Morales oder Rafael Chirbes handelt.

Die Zukunft dieses wichtigen Erbes ist noch unklar. Herralde, der bereits im Ruhestand ist, erklärte, dass sie die Katalogisierung als Berufung im Dienste der Kultur übernommen hätten, weshalb die endgültige Entscheidung nicht nur das wirtschaftliche Angebot, sondern auch die Zugänglichkeit des Materials für Forscher berücksichtigen werde. Sowohl die Biblioteca Nacional als auch die Biblioteca de Catalunya haben bereits ihr Interesse bekundet.

Quelle: La Vanguardia