Frauen: bedeutende Gäste der FILBo

Literarische Stimmen von Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt ziehen auf der Internationalen Buchmesse von Bogota (FILBo 2019) die Aufmerksamkeit auf sich, die diesen Dienstag eröffnet wurde. Ab Mittwoch, dem 23. April, wenn die Türen von Corferias für die Öffentlichkeit geöffnet sind, werden Bücher bis zum 6. Mai die Hauptakteure der kulturellen Agenda sein. Es wird mehr als 1.700 kulturelle Veranstaltungen geben, die jeweils mehr als 400 Gäste haben werden, die an Konferenzen und literarischen Präsentationen teilnehmen. Die Schriftstellerin Andrea Salgado, die von Seiten des Kuratoriums für die Gäste verantwortlich ist, betont die wichtige Präsenz von Frauen in diesem Jahr. Tatsächlich wird dies eine der Messen sein, auf denen mehr lateinamerikanische Schriftstellerinnen vertreten sein werden; Stimmen, die mit ihren Büchern Gesprächsstoff geben und in eine der zentralen Fragen einführen: „Was ist Literatur geschrieben von Frauen?“

Dies ist eine Frage, mit der schon lange umgangen wird. Jedes Mal, wenn über die Literatur von Frauen gesprochen wird, werden auch die Positionen vetreten, die darauf hinweisen, dass es keinen Unterschied zu männlichen Schriftstellern gibt. Es ist ein Thema, das auf der ganzen Welt unterschwellig vorhanden ist, und zwar nicht nur in der Literatur, sondern auch in der Kunst. Der Blick aus einer weiblichen Perspektive bedeutet tatsächlich etwas anderes. In diesem Sinne ist beispielsweise María Fernanda Ampuero aus Ecuador hervorzuheben, die ihr Buch Pelea de Gallos präsentieren wird. Mit einem sehr verinnerlichten und dabei trotzdem fast visuellen Ton gibt sie ihren weiblichen Protagonistinnen, die physischen oder emotionalen Missbrauch erlebt haben, eine Stimme.

Im Bereich der Illustration sticht die Spanierin Paula Bonet hervor, die der Mutterschaft eine führende Rolle beimisst. Und mit ihr kommen weitere Autorinnen zu Wort, die es gewagt haben, zum Beispiel über die körperliche Erfahrung einer Abtreibung zu sprechen. Das sind alles Themen, die, wenn man so will, in der Literatur bisher zweitrangig waren.

Auch mit auf der FILBo dabei sind die Argentinierin Samanta Schweblin und die Ecuadorianerin Mónica Ojeda, die sich wie viele andere Autorinnen, in ihren Werken mit Dystopien (fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählungen mit negativem Ausgang) wie der Vermittlung zwischen Technik und Körper auseinandersetzen. Hier sind die Anwendungen oder das Deep Web als Ziele des Wohlbefindens die Protagonisten. So thematisiert die Argentinierin Betina González, Trägerin des Clarín y Tusquets-Preises, in ihrem Roman America alucinada, den sie präsentieren wird, eine Dystopie der Natur. Sie hinterfragt die zeitgenössische Idee der Rückkehr zur Natur, um in Harmonie mit der Welt zu leben und glücklich zu sein.