Der in Bulgarien geborene Schriftsteller Ilija Trojanow erhält am kommenden Freitag den diesjährigen Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) überreicht die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung im Historischen Rathaus, wie die Stadt am Dienstag (21.11.2017) ankündigte.
Die Jury unter Vorsitz von Reker hatte sich im Mai für Trojanow als Preisträger entschieden. Kaum ein anderer Autor setze das politische Engagement von Böll so konsequent und literarisch ambitioniert fort, hieß es zur Begründung.
Trojanow wohnt in Wien
Ilija Trojanow wurde 1965 in Bulgarien geboren und floh 1971 mit seiner Familie nach Deutschland. Von dort aus zog die Familie weiter nach Kenia; er studierte in München Jura und Ethnologie und lebte anschließend jeweils mehrere Jahre in Indien und Südafrika. Heute wohnt der Schriftsteller in Wien.
In seinem ersten Roman „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ verarbeitete er die Erfahrungen seiner Familie als politische Flüchtlinge. Seit seinem 2006 erschienenen Roman „Der Weltensammler“ zählt Trojanow zu den international bekanntesten deutschen Schriftstellern.
Leidvolle Erfahrungen mit dem Totalitarismus
Genau wie Böll im Nationalsozialismus habe auch Trojanow leidvolle Erfahrungen mit dem Totalitarismus gemacht, hieß es in der Würdigung der Preisjury. Konsequenterweise habe er sich „nicht nur als kompromissloser Kritiker des Überwachungsstaates profiliert, sondern auch als rastloser Helfer für verfolgte und exilierte Schriftsteller„.
Quelle: WDR
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