Situation in Lateinamerika wirklich dramatisch – Mario Vargas Llosa

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Auf einer vom Interamerican Institute for Democracy, einer gemeinnützigen Organisation, und der Fundación Internacional para la Libertad unter dem Vorsitz von Vargas Llosa organisierten Konferenz gab der Literaturnobelpreisträger einen Überblick über einen großen Teil lateinamerikanischer Länder und die schwierige institutionelle Situation, in der sie sich befinden, und betonte: „Der ganze Kontinent ist bedroht“. Er zählte Gefahren auf und verwies vor allem auf Mexiko und dessen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador (AMLO). „Die Mexikaner haben falsch gewählt, wie es in unseren Ländern schon oft geschehen ist. Und heute erlebt Mexiko einen dramatischen Rückschlag mit einem populistischen und demagogischen Präsidenten, der alle Freiheiten abschafft, die Mexiko dank (Saturnino) Cedillo hatte. Und heute ist Mexiko eines der Länder mit dem größten Rückschritt in Lateinamerika“, sagte der peruanische Schriftsteller vor einem vollen Saal. Mexiko belebe Puebla wieder, das solle nicht vergessen werden. Und Puebla war eine Verschwörung gegen die Demokratie in Lateinamerika, so Vargas Llosa. Dies sei eine sehr realitätsnahe Situation. Der Schriftsteller erinnerte an den jüngsten Besuch des kubanischen Diktators Miguel Díaz-Canel, den AMLO, wie er sagte, wie einen echten Vizekönig empfangen habe.

General Cedillo gilt als Organisator des letzten Aufstands gegen die Regierung in der postrevolutionären Zeit in Mexiko. Im Mai 1938 trat er aus dem Landwirtschaftsministerium der Regierung von Lázaro Cardenas aus, um in San Luis Potosí zu den Waffen zu greifen, weil er sich gegen die sozialistische Erziehung, die Enteignung des Erdöls und die kollektive Verteilung der Ejidos aussprach. Cedillo war seit langem an der vordersten Front der Revolution aktiv, angefangen bei seiner Unterstüzung gegenüber dem maderismo  – der maderismo war die erste der Bewegungen, die die mexikanische Revolution ausmachten und wurde zwischen 1909 und 1910 von dem Geschäftsmann und Politiker Francisco I. Madero geführt. Ihr Hauptziel war die demokratische Erneuerung Mexikos durch ein effektives Wahlrecht und nicht durch die Wiederwahl von Amtsträgern (sufragio efectivo, no reelección) – bis hin zu seiner führenden Rolle im bewaffneten Konflikt, guerra cristera genannt (zu diesem Konflikt hat Jean Meyer die Trilogie La Cristiada herausgegeben: La guerra de los cristeros, El conflicto entre la iglesia y el estado (1926–1929) und Los cristeros. Einige Episoden zur guerra cristera lassen sich auch bei Fernando del Paso in seinem ansonsten sehr trivialen Werk José Trigo finden). Der Senat verlieh ihm Ehrungen und den Rang eines Divisionsgenerals. Ebenso war er auch Gouverneur seines Bundesstaates und Mitglied des Präsidialkabinetts. Und obwohl seine frühen militärischen Aktionen lobenswert waren, überwogen seine späteren im historischen Urteil.

Die Fundación Internacional para la Libertad wurde im Oktober 2002 gegründet. Ihr Hauptziel ist die Verteidigung der Prinzipien, die die Grundlage für Demokratie, Freiheit und Wohlstand bilden.

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