Der Dichter Raúl Zurita (70) wurde mit dem XXIX. Reina Sofía-Preis für iberoamerikanische Poesie ausgezeichnet, der von der staatlichen spanischen Organisation „Patrimonio Nacional“ in Zusammenarbeit mit der Universität von Salamanca (USAL) vergeben wird. Raúl Zurita ist nach Gonzalo Rojas (1992) und Nicanor Parra (2001) der dritte Chilene, der diese Auszeichnung erhalten hat.
Die Bekanntgabe von Zurita als Gewinner erfolgte via YouTube aus dem Königspalast in Madrid. „Der Preis würdigt seine Arbeit, sein poetisches Beispiel für die Überwindung von Schmerz: mit Versen, mit Worten, die dem Leben, der Freiheit und der Natur verpflichtet sind“, sagte der Präsident von „Patrimonio Nacional“, Llanos Castellanos, und verwies auf das jahrelange Parkinsonleiden des chilenischen Dichters. Nachdem sich die Jury aufgrund der COVID-19-Pandemie digital versammelt hatte, führte Castellanos einen von Zuritas Gedichten als Beispiel dafür an, wie man der Krise der Pandemie begegnen könne.
Chiles Kulturministerin Consuelo Valdés gratulierte Zurita „zu dieser wichtigen internationalen Anerkennung, die dem von unserem Ministerium bereits verliehenen iberoamerikanischen Poesiepreis Pablo Neruda hinzugefügt wird. Chile ist ein Land der Dichter und Dichterinnen.“
Raúl Zurita gilt als einer der einflussreichsten lateinamerikanischen Dichter der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von seinen Arbeiten stechen Bücher wie Purgatorio (1979), Anteparaíso (1982), La vida nueva (1994) und Zurita (2011) hervor, die von der „Memoria Chilena“ (Nationalbibliothek) gesammelt wurden. Darüber hinaus erhielt er wichtige Auszeichnungen wie den Pablo Neruda Preis (1988), den Premio Nacional de Literatura de Chile (2000) und den José Lezama Lima Preis (2006).