Die Liebe in groben Zügen

Bild: Frankfurter Verlagsanstalt

Bei Bodo Kirchoff geht es in seinen Romanen eigentlich immer um Liebe: Um Liebe, Begehren und die Suche danach, aber auch um den Tod. Das, was dazwischen gehört, was ein Menschenleben ausmacht – Sehnsucht, Einsamkeit, Leid, Liebe oder die Suche danach – das alles lässt sich in seinen Texten lesen.

Viele seiner zahlreichen Romane beschäftigen sich mit der Organisation von Intimität, etwa der Roman „Eros und Asche“ über eine Freundschaft, der Roman „Wo das Meer beginnt“ als Paar- oder auch Liebesroman, und nicht zuletzt sein großartiges Meisterwerk „Die Liebe in groben Zügen„. Ein Roman unter anderem über „die unstillbare Sehnsucht nach Liebe: die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam. Und ihre Erfüllung? Ist alles und nichts, ein Ewig bis auf weiteres; Details pfeifen seit jeher schon die Spatzen vom Dach“.

Bodo Kirchhoff erzählt souverän und stilsicher von drei welterschließenden Liebesgeschichten und einer weltverengenden enttäuschten Jugendfreundschaft: Die Liebe in groben Zügen ist ein Panorama einer Ehe als Lebensprojekt in einer Zeit, die den Moment verherrlicht. Ein Roman von einer langen Ehe als ewiger Glückssuche, von frühem Missbrauch als späterer Weltverengung und einem lebenslänglichen, nur im Stillen erfüllten Verlangen. Im Zentrum aber steht die Liebe zwischen Vila, einer Frau in festen Verhältnissen, und dem Einzelgänger Bühl, Biograph eines Paares aus einer lämgst vergangenen, gottesfürchtigen Epoche, Franz und Klara.