Julia Wong Kcomt

Bild: El Peruano

Julia Wong Kcomt wurde in Chepén, La Libertad (Peru), als Tochter eines chinesischen Migranten und einer tusán geboren (Chinesische Peruaner, auch tusán genannt, sind peruanische Staatsbürger, deren Vorfahren aus China stammten) – Wurzeln, die ihre Identität prägten und sich in ihrem Werk widerspiegeln. Obwohl sie Jura studiert hatte, entschied sie sich, ihrer Leidenschaft für die Literatur zu folgen, wobei sie sich vor allem auf die Poesie und kulturelle Projekte konzentrierte, die das künstlerische Panorama des Landes bereichern sollten.

Sie studierte Literatur an der Pontificia Universidad Católica und setzte ihre Ausbildung im Ausland an Universitäten wie Stuttgart, Tübingen und Freiburg fort. Ihr Werk wurde sowohl in Peru als auch im Ausland vielfach veröffentlicht. Zu ihren Büchern gehören Historia de una gorda, Los últimos blues de Buddha, Iguazú, Ladrón de codornices, Sopor und Bi-rey-nato, um nur einige zu nennen. Ihr jüngster Prosaband wurde im Jahr 2023 veröffentlicht und trägt den Titel 11 palabras. Die Erfahrung der Diaspora ist prägend für ihre Texte, die sich zwischen brasilianischer und argentinischer Poesie bewegen. Sie spielen subversiv mit Binaritäten in den Bereichen von Macht, Liebe, Sprache, Land und Identität. Von der Kritik gepriesen wird der beschwörende Ton ihrer Gedichte, sie seien „hintergründig-sinnliche Einladungen zur Hypervigilanz“ (Brandon Shimoda).

Zuletzt war sie bei dem Poesiefestival 2022 in Berlin dabei: „POESIEGESPRÄCH: Julia Wong Kcomt – In Peru sieht niemand wie irgendwer aus“. Jetzt trauert die literarische Welt in Peru um die bekannte Schriftstellerin, die im Alter von 58 Jahren verstorben ist. Die Autorin, die für ihr umfangreiches poetisches Werk und ihre unermüdliche Arbeit im Kulturmanagement bekannt war, erlag nach einem mühsamen Kampf gegen eine Krankheit, die sie für einige Zeit im Krankenhaus hielt.