El invencible verano de Liliana

Bild: The Pulitzer Prizes

Wenige Stunden, nachdem bekannt wurde, dass Cristina Rivera Garza für ihr Buch Liliana’s Invincible Summer (span. El invencible verano de Liliana) den Pulitzer-Preis 2024 in der Kategorie »Memoiren oder Autobiografie« gewonnen hat, forderte die Schriftstellerin die Staatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt auf, das Verbrechen an ihrer jüngeren Schwester, das sich 1990 ereignete, sowie die zahlreichen Feminicide, die mexikanische Familien in den letzten Jahren beklagt haben, aufzuklären.

In leuchtender, poetischer Prosa erzählt Rivera Garza eine einzigartige und doch universell wirkende Geschichte: Liliana ist eine temperamentvolle, wundersam hoffnungsvolle junge Frau, die versucht, in einer Welt zu überleben, in der geschlechtsspezifische Gewalt zunehmend normalisiert wird. Rivera Garza zeichnet die Geschichte ihrer Schwester nach und schildert alles von Lilianas früher Romanze mit einem gut aussehenden, aber besitzergreifenden und jähzornigen Mann bis zu jenem berauschenden letzten Sommer im Jahr 1990, als sie mehr liebte, dachte und reiste als je zuvor. Mit ihren Fähigkeiten als gefeierte Wissenschaftlerin, Romanautorin und Dichterin sammelte und kuratierte Rivera Garza Beweise – geschriebene Briefe, Polizeiberichte, Schulhefte, Interviews mit Lilianas Angehörigen – um das Leben ihrer Schwester zu dokumentieren. In diesen bemerkenswerten und genreübergreifenden Memoiren setzt sie sich mit dem Trauma des Verlusts ihrer Schwester auseinander und untersucht, wie diese Tragödie sie bis heute prägt – und wofür sie kämpft.