Elektronische Grenze zwischen USA und Mexiko bleibt virtuell

Der „virtuelle Zaun“ an der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko wird aus technischen und Kostengründen nicht wie bisher geplant errichtet. Ganz abrücken will das US-Heimatschutzministerium von den Plänen jedoch nicht.

Mit Kameras, Radar und Erschütterungssensoren ausgestattet, sollte ein „virtueller Zaun“ (SBInet) Lateinamerikaner von der illegalen Einreise in die USA abhalten. Das zuständige Heimatschutzministerium hat die Arbeiten daran jetzt endgültig eingestellt, nachdem es im Oktober vergangenen Jahres einen Ausgabenstopp verhängt hatte.

Das 2006 begonnene Projekt sollte ursprünglich mehrere Milliarden US-Dollar kosten. 850 Millionen hat der Hauptauftragnehmer Boeing bislang für 85 virtuell gesicherte Kilometer erhalten. Die gesamte Grenze zwischen den USA und Mexiko ist rund 3000 Kilometer lang. Auf dem fertiggestellten Abschnitt funktioniert die Technik unzuverlässig. So kann das Radar nicht zwischen Menschen, Tieren und Fahrzeugen unterscheiden und ist wetterempfindlich, die Kameras liefern unscharfe Bilder.

Ganz verabschieden will sich das Heimatschutzministerium jedoch nicht von den Plänen. abcNews zufolge strebt die Heimatschutzministerin Janet Napolitano einen „neuen Weg für Sicherheitstechnik an der Südwestgrenze an. Es gibt keine Ideallösung, die alle Anforderungen an unsere Grenztechnik erfüllt.“ Eine neue Strategie soll vorhandene SBInet-Technik nutzen und an die unterschiedlichen Regionen anpassen. Zum Einsatz kommen sollen unter anderem mobile Überwachungssysteme, unbemannte Flugkörper und thermische Bildgebungsverfahren.

Quelle: heise online