Eine Kulturgeschichte des Rauchens
Ein Buch, um mit dem Rauchen aufzuhören – oder damit anzufangen…
Der schöne blaue Dunst hat sich in Luft aufgelöst. Die Zeiten sind vorbei, wo Zigarette und Co. die Welt verführt und erobert haben. Vorbei auch die Zeiten, wo Raucher ihre Sucht genussvoll zelebrieren konnten. Wer sich heute eine anstecken möchte, muss erklären, warum man immer noch die Luft mit diesem „Teufelskraut“ verpesten muss. Wer will schon einen Aschenbecher küssen? Und rauchende Charaktere in Film und Fernsehen sieht man längst schon nicht mehr. Was heute zählt, sind strahlend weiße Zähne anstatt nikotinblasse Gesichtshaut. Die Geschichte des Rauchens wird von Nichtrauchern erzählt. Das steht fest. Zeit also, dem Phänomen „Rauchen“ auf die Spur zu kommen. Ob mit oder ohne Filter, parfümiert oder unverfälschtem Tabakgenuss: Rauchen hat Tradition seit über 500 Jahren. Und es hat unser Alltagsleben mehr als nur beiläufig geprägt. Verführungskraft, Coolness oder Eleganz – Rauchen war und ist mehr als nur blauer Dunst.
In diesem Buch werden keine Lösungsvorschläge für eine rauchfreie oder rauchfreundliche Gesellschaft angeboten. Das Buch begibt sich auf eine Reise durch die Kultur des Rauchens und seiner Raucher. Dem Leser begegnen leidenschaftliche Nikotinverehrer wie auch seine Gegner, es folgt den historischen Spuren von der Entdeckung des Tabaks in Amerika bis hin zur heutigen, idealerweise rauchfreien Gesellschaft. Jede Zeit hatte dabei ihre eigenen Vorstellungen über das Rauchen. Die noch heute typischen Klischees vom Rauchen, wie das Bild des rauchenden Intellektuellen, das Klischee, dass Kaffee und Rauchen zusammengehören, oder auch der Topos „aus Rauchern werden Freunde“, haben ihren Ursprung in der Geschichte.
Melanie Aufenvenne, geb. 1975, hat Geschichte, Philosophie und Gender Studies in Berlin und Paris studiert. Sie lebt als freie Historikerin in Berlin.