Mutige Berichterstattung Torreas gewürdigt
Für ihr Blog zu den Auswirkungen des Drogenkrieges in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juárez erhält die spanische Journalistin Judith Torrea den Jurypreis des „Reporter ohne Grenzen Award“. In ihrem Blog „Ciudad Juárez, en la sombra del narcotráfrico“ („Juárez im Schatten des Drogenhandels“) beschreibt die spanische Journalistin in allen Facetten den von Gewalt geprägten Alltag in einer der gefährlichsten Städte der Welt.
Der Publikumspreis des „Reporter ohne Grenzen Award“ geht in diesem Jahr an den Blog der russischen regierungskritischen Zeitung “Nowaja Gaseta“. Der Publikumsgewinner wird über eine Online-Wahl ermittelt.
Mit dem „Reporter ohne Grenzen Award“ werden Blogger gewürdigt, die mit außerordentlichem Mut und Engagement von ihrem Recht auf Meinungsfreiheit im Internet Gebrauch machen. Die Auszeichnung ist eine von insgesamt 17 Preiskategorien des internationalen Blog-Wettbewerbs der Deutschen Welle „Best of the Blogs (BOBs)“.
Die 12-köpfige internationale Jury aus Bloggern, Internetexperten und einer ROG-Vertreterin würdigte in ihrer Entscheidung die mutige Berichterstattung Torreas. Die Journalistin berichtet sowohl über die Machenschaften der Drogenkartelle in Ciudad Juárez als auch über Repressionen durch Behörden und die weit verbreitete Korruption. In ihrem Blog erzählt Torrea vorrangig die Geschichte der Opfer, die aussichtslos erscheinende Arbeit der Polizei und demaskiert die Brutalität der Kartelle durch die Veröffentlichung schockierender Vernehmungsprotokolle. Torrea will die Ursachen der Gewalt beleuchten und veranschaulichen, welche Auswirkungen diese auf das Alltagsleben der Leute hat – Themen, die von vielen Medien aus Angst vor der Gewalt immer seltener aufgegriffen werden.
Seit mehr als 14 Jahren verfolgt die Journalistin die Situation in Juárez: zunächst während regelmäßiger Besuche von den USA aus. Im Jahr 2009 ließ sich Torrea schließlich ganz in der nordmexikanischen Grenzstadt nieder. Ihre Recherchen und Interviews führt Torrea unter eigenem Namen durch. Sie nimmt dabei große Risiken auf sich. Mehrere tausend Menschen sind Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr in der mexikanischen Grenzstadt im Drogenkrieg ums Leben gekommen. Journalisten, die zum Drogenhandel recherchieren, sind besonders gefährdet.
Die diesjährige Preisverleihung der BOBs findet am 20. Juni 2011 im Rahmen des „Deutsche Welle Global Media Forums“ statt.
Quelle: latina press