Dieses Buch zu lesen ist nicht gerade einfach! Maria Brandt schreibt mit offenen Worten ganz ungeschönt über die Höhen und Tiefen, den Schmerz und die Freude – all das, was sie in den letzten Wochen und Monaten mit ihrem unheilbar an Krebs erkrankten Mann durchlebt hat. Ehrlich und direkt beschreibt sie, wie hilflos und machtlos sie sich oft gefühlt, und doch immer wieder den richtigen Weg gefunden hat.
Als sie erfährt, dass ihr Mann Andrea Bizzotto an Krebs erkrankt ist, ist sie gerade einmal 32 Jahre alt und mit ihrem zweiten Kind, einer Tochter, schwanger. Operation, Bestrahlung, Chemotherapie ihres Mannes – und mittendrin die Geburt der kleinen Tochter. Das neue Leben auf der einen Seite, der nahende Tod von ihrem Mann auf der anderen: Der Krebs zwingt die junge Familie, sich immer wieder zwischen diesen Extremen zu bewegen.
Humorvoll, bewegend und sehr ehrlich schreibt Maria Brandt über die dunklen Seiten der Krankheit, die Liebe zu ihrem Mann und ihren Kindern und darüber, wie sie sich gemeinsam auf den nahenden Abschied versuchen, so gut wie möglich vorzubereiten. Dabei hat sie immer vorrangig ihren schwerkranken Mann im Blick und versucht, auch die Kinder nicht zu kurz kommen zu lassen, und vergisst sich dabei manchmal selbst. Dennoch sind die vielen Gedanken und Reflexionen über die einzelnen Situationen, die Maria Brandt immer wieder mit einfließen lässt, eine große Hilfe im Umgang mit Trauer. Das Auf und Ab der Gefühle und Emotionen aushalten müssen, aber wie? Bei all der Organisation, die bewältigt werden muss? Die Antwort ist: mit einer tief empfundenen Liebe.
Ein sehr zu empfehlendes Buch, nicht nur für Betroffene und ihre Angehörigen, sondern für alle, die glauben, mit dem Schicksal hadern zu müssen. „Wut, Hass, Angst. So viel Energie. Wir mussten all das zusammen erleben, um gemeinsam genau hier zu sein. Für seinen Tod.“