Obwohl Immanuel Wallerstein in Nord- und Südamerika zu den bekanntesten Soziologen der Gegenwart zählt, seine Hauptwerke in 20 Sprachen übersetzt worden sind, er Präsident der International Sociological Association (1994 bis 1998) war und einer der Mitbegründer der Welt-System Analyse ist, ist er in Deutschland weitgehend unbekannt. Wallerstein, der am 28. September 1930 in New York geboren wurde, studierte an der Columbia University, wo er nach seiner Promotion eine Professur innehatte. Während seiner umfangreichen akademischen Laufbahn war er Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den Vereinigten Staaten und anderen Teilen der Welt und erhielt Doktorate und andere Ehrenauszeichnungen von mehreren Institutionen, darunter 1998 von der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM). Zwischen 1976 und 2005 leitete Wallerstein das Fernand Braudel Center an der State University of New York, Binghamton (wo er Professor war), das sich der Geschichte des großen sozialen Wandels widmete. Nach seiner Pensionierung im Jahr 1999 wurde er zum Senior Research Scholar an der Yale University ernannt. Er starb am 31. August 2019 mit 88 Jahren.
„Science is an adventure and an opportunity for us all, and we are called to participate in it, to build it and to know its limitations.“
(Für eine „biographische Wegbeschreibung und zur Welt-System-Analyse siehe auch Heiter, Bernd: „Immanuel Wallerstein: Unthinking Culture?“ In: Moebius, Stephan/Qaudflieg, Dirk (Hrsg.): Kultur. Theorien der Gegenwart. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006. S. 557-570.)