Gestern fand im Instituto Cervantes in Hamburg eine Podiumsdiskussion mit den beiden peruanischen Autoren Luis Fernando Cueto und Melacio Castro Mendoza statt. Beide Schriftsteller schilderten anschaulich ihre Arbeit, indem sie abwechselnd aus ihrer Tätigkeit berichteten und einen ersten Einblick in die Art ihrer Literatur gaben.
Luis Fernando Cueto machte dabei deutlich, wie sehr seine Bücher die peruanische Realität widergeben und dass er in seiner schriftstellerischen Tätigkeit die Realität zur Fiktion werden lässt, was seine Romane in das Genre der nicht-fiktionalen Literatur einordnet. Dabei handelt es sich um einen paradoxen und schwer zu definierenden Begriff, der versucht, ein Genre (den Roman), das für alle gleichbedeutend mit Fiktion ist, durch seine Nicht-Fiktionalität zu charakterisieren. Hier können zwei verschiedene Arten auftreten: eine Erzählung, deren Autor entweder eine Geschichte erfunden hat, die den Anschein eines Zeugnisses erweckt, oder ein wahres Zeugnis, welches mit ausdrücklicher literarischer Absicht zu einem Roman umgeschrieben wurde. Letzteres trifft ein Stück weit auch auf die Romane von Cueto zu, der dafür beispielhaft seine Romane Cosecha de tiburones und Ese camino existe nannte.
Melacio Castro hingegen stellte dar, wie er über Jahre in Peru Geschichten gehört hat, die alle in der einen oder anderen Form in seine Romane eingeflossen sind. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass er als Soziologe und Historiker die Geschichte Perus in seinen Romanen verarbeitet, allerdings auf eine Fiktionalisierung weitestgehend verzichtet. Dies lässt sich, so Castro, unter anderem an seinem gerade in Spanien und Peru bei Editorial Adarve neu aufgelegten Roman La última marinera verdeutlichten (dieser Roman ist unter dem Titel Marinera. Ein letzter Tanz kürzlich auch auf Deutsch erschienen).
Im Anschluss an diese Podiumsdiskussion gab es einen kleinen Umtrunk mit Pisco sour und Häppchen, gepaart mit einer sehr schönen Tanzeinlage des Marinera-Tanzes.