Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis 2019

Am Sonntag, dem 21. Oktober 2018 hat die Jury des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises unter Vorsitz des Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg, Dr. Ulrich Maly, im Rathaus getagt und für die dreizehnte Verleihung dieser Auszeichnung folgende Entscheidung getroffen:

Der Preisträger ist Herr Rodrigo Mundaca aus Chile

Der Preis wird am Sonntag, dem 22. September 2019, im Nürnberger Opernhaus verliehen. Die Jury begründet ihre Entscheidung folgendermaßen:

Rodrigo Mundaca kämpft seit Jahren für den freien Zugang zu Wasser in der Region Petorca, nördlich von Santiago de Chile. Er ist Agraringenieur und arbeitet für die Organisation Movimiento de Defensa por el acceso al Agua, la Tierra y la Protección del Medioambiente (MODATIMA, Bewegung zur Verteidigung des Zugangs zu Wasser, der Erde und des Umweltschutzes) als deren Generalsekretär. Die Region Petorca, die Heimat von Rodrigo Mundaca, ist durch zahlreiche Wasserkonflikte zwischen Agribusiness-Unternehmen (hauptsächlich Avocados und Zitrusfrüchte für den Export) auf der einen Seite und lokalen Kleinbauern sowie der ländlichen Bevölkerung auf der anderen Seite gekennzeichnet. Neunzig Prozent der Wasserrechte sind in Chile privatisiert, was dazu führt, dass Unternehmen das Wasser aus den Flüssen, vor allem auf Avocado-Plantagen und in private Brunnen ableiten.

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Dorf testet Zukunft: Wir brauchen euer Geld

Dorf testet Zukunft benötigt 6.2 Millionen, um den Versuch, das bedingungslose Grundeinkommen in einer Gemeinde ohne staatliche Hilfe für ein Jahr möglich zu machen, zu finanzieren.

Viele fragen, wie dieser hohe Betrag sich zusammensetzt, und das zu recht. Der Betrag ist eine Hochrechnung der benötigten Grundeinkommen für die 770 Teilnehmer:innen in Rheinau während eines Jahres. Die Arbeit der Teammitglieder wird nicht entlohnt und ist daher nicht Bestandteil dieser Summe.

Mach mit und sei Teil von diesem Pionierprojekt!

Jetzt investieren – wemakeit.

Hier geht es zu dem Spendenaufruf.

José Saramagos unveröffentlichtes Notizbuch publiziert

Dieses Buch, El cuaderno del año del Nobel, ist das Ergebnis einer zufälligen Entdeckung im Archiv von José Saramago und ist das letzte der von Saramago verfassten Cuadernos de Lanzarote. Ein Werk, das nie veröffentlicht wurde, weil es, wie der Autor selbst auf der letzten Seite des Bandes, der den Jahren 1996-1997 entspricht, erklärt, auf der Festplatte des Computers haften blieb. Anlässlich des zwanzigsten Jahrestages der Verleihung des Nobelpreises erblickt das Tagebuch eines Jahres, das als eines mehr im Leben von Saramago begann, das Licht der Welt und wurde in seiner letzten Runde in ein außergewöhnliches Jahr umgewandelt. Der Band wird durch den Text der vier Konferenzen vervollständigt, die Saramago in jenem Jahr gehalten hat.

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Museum Leonora Carrington eröffnet

Mit 63 Originalskulpturen, Zeichnungen, Lithographien, Fotografien, Wandteppichen und Masken fantastischer Wesen, die es noch nie zuvor zu sehen gab, öffnete das Leonora Carrington Museum in Xilitla am Freitagabend (19.10.) seine Pforten. Es ist das zweite Museum, das der Malerin und Schriftstellerin aus San Luis Potosí gewidmet ist. Dieser neue Raum (der andere befindet sich in der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates), hat drei Ebenen, auf denen die Werke der Künstlerin verteilt sind. So wie dieser Ort, der aus drei permanenten und einer temporären Ausstellung, einem Lager und einer Cafeteria besteht, empfängt der Raum die Besucher mit „El abrazo“ (dt. Die Umarmung), da die Skulptur ins Zentrum gestellt wurde und es die erste ist, die wahrgenommen wird.

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Damenwahl! 100 Jahre Frauenwahlrecht

Am 19. Januar 1919 war es soweit! Frauen durften in Deutschland zum ersten Mal wählen und sich wählen lassen: Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch des Wilhelminischen Kaiserreichs setzte der Beschluss des Rates der Volksbeauftragten am 12. November 1918 die volle Beteiligung von Frauen am politischen Leben durch. Alle Frauen und Männer ab 20 Jahre konnten nun mit Abschaffung des Dreiklassenwahlrechts durch gleiche, geheime und direkte Wahl ihre Politiker/innen in die Weimarer Nationalversammlung wählen. Die Jahreswende 1918/1919 markiert einen bedeutenden Einschnitt in der deutschen Geschichte: Mit der Novemberrevolution wurde der Weg frei für die deutsche Demokratie und – damit eng verbunden – für die politische Gleichstellung von Frauen und Männern.

Das Historische Museum Frankfurt lenkt mit einer großen, ganz Deutschland in den Blick nehmenden Jubiläumsausstellung 2018/2019 die Aufmerksamkeit auf die Frauen, die zur Entstehung der Weimarer Republik und zur Einführung des Frauenwahlrechts 1918/1919 in Deutschland beitrugen. Die Schau richtet damit eine ganz besondere Perspektive auf die Jahre 1918/1919 – die Perspektive der Frauen am Beginn des 20. Jahrhunderts und ihre Forderungen, Erwartungen und Visionen.

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Honduranische Karawane rückt an die Grenze zu Mexiko vor

Mehrere Hundert der ersten Honduranern, die die Karawane der Migranten bilden, die die Vereinigten Staaten erreichen wollen, kamen gestern in der guatemaltekischen Stadt Tecún Umán an der Grenze zu Mexiko an. Die Karawane verließ San Pedro Sula am vergangenen Samstag in Honduras und will mehrere tausend Kilometer bis zur Grenze zu den Vereinigten Staaten über Guatemala und Mexiko zurücklegen. Nach Angaben verschiedener Organisationen besteht die Karawane aus bis zu 3.000 Menschen, die alle honduranischer Nationalität und in verschiedene Gruppen unterteilt sind. Obwohl sie sich den Ärger von Präsident Donald Trump zugezogen haben, der sie am Mittwoch in das Zentrum des laufenden Wahlkampfes stellte, um seine demokratischen Rivalen anzugreifen, starteten die Migranten den Marsch bei Tagesanbruch, ohne Frühstück, und erwarteten, etwa 40 Kilometer nach Zacapa, der nächsten Stadt auf der Route, zu gehen. Nach Angaben der Casa del Migrante sind bereits rund 1.000 Menschen in der guatemaltekischen Hauptstadt angekommen, da Einheimische sie mit dem Auto in die Nähe der Stadt brachten oder sie den Bus nahmen.

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Führungsriege der Sekte gehört auch in Deutschland vor Gericht

Folter und Kindesmissbrauch sind nur einige der Verbrechen, die in der deutschen Sektensiedlung „Colonia Dignidad“ in Chile begangen wurden. Seit den 1970er Jahren gehörten Hartmut Hopp und Reinhard Döring zur Führungsriege der Colonia, heute leben sie Deutschland – allerhöchste Zeit, dass sie auch von der deutschen Justiz zur Verantwortung gezogen werden.

Mit Betroffenen und der Kooperationsanwältin Petra Schlagenhauf aus Berlin hat das European Center for Constitutional and Human Rights e.V. (ECCHR) bei der Staatsanwaltschaft Münster im April 2018 Strafanzeige gegen Döring sowie bereits im August 2011 in Krefeld gegen Hopp eingereicht. Das Ermittlungsverfahren gegen Hopp in Krefeld läuft – auch nach der Entscheidung des Oberlandesgerichts Düsseldorf im September 2018, dass der ehemalige Sektenarzt seine chilenische Haftstrafe in Deutschland nicht verbüßen muss.

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Dorf testet Zukunft

Eine Mehrheit der Rheinauer:innen will das bedingungslose Grundeinkommen testen, um so Erkenntnisse für die Schweiz und die ganze Welt zu gewinnen.

Man kann mit seiner Investition ein Zeichen setzen und zusammen Antworten finden, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen.

Weitere Informationen finden sich hier. Dort ist auch ein Link zu der Webseite des Projektes „Dorf testet Zukunft“ in Rheinau (Schweiz) zu finden.

Von Hitler bis Bolsonaro…

…so ist ein Beitrag von Marcos Roitman Rosenmann betitelt, welcher sich oft gefragt hat, wie es möglich war, dass die Nazi-Partei bei den Wahlen triumphierte. Denn über soziologische Erklärungen, historische Analysen oder die internationale Situation hinaus ist es schwierig zu verstehen, warum sich die Bürger von fremdenfeindlichen, rassistischen Diskursen auf der Grundlage von Hass, Kriminalität und Missachtung der Menschenrechte mitreißen lassen. Brasilien ist heute ein Beispiel dafür, wie der Aufstieg Hitlers durch seinesgleichen Jair Bolsonaro zu verstehen ist.

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Der Friedensprozess in Kolumbien am Scheideweg

Podiumsdiskussion an der Justus-Liebig-Universität Gießen am 16. Oktober 2018

Der kolumbianische Friedensprozess steht am Scheideweg. Die Umsetzung der Vereinbarungen aus dem Friedensvertrag zwischen der Regierung und der FARC-Guerrilla von 2016 erfolgt schleppend, und beinahe tägliche Meldungen von ermordeten Aktivistinnen und Aktivisten verdeutlichen, dass weite Teile des Landes einen äußerst gewaltsamen Frieden erleben. Mit dem Amtsantritt des neue Präsidenten Iván Duque ist der Frieden in Kolumbien zudem in eine neue Phase eingetreten. Duque kommt aus dem Lager der Skeptiker des Friedensprozesses, und viele Beobachterinnen und Beobachter befürchten, dass der neue Präsident den Friedensprozess ausbremsen könnte. Die aktuellen Entwicklungen stehen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), zu der die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Regina Kreide, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte an der JLU, und Prof. Dr. Stefan Peters, Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts (Instituto CAPAZ) und Professur für Friedensforschung am Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU, die interessierte Öffentlichkeit am 16. Oktober 2018 (17 bis 19 Uhr) herzlich einladen.

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