Erste indigene Schauspielerin für einen Oscar nominiert

Die mexikanische Schauspielerin Yalitza Aparicio Martínez ist die erste indigene Frau, die von der „Academy of Motion Picture Arts and Sciences“ für einen „Oscar“ nominiert wurde.

Die Nominierung erfolgte in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für das mexikanische Filmdrama „Roma“ unter der Regie von Alfonso Cuarón.

„Roma“ feierte am 30. August 2018 im Rahmen der Filmfestspiele von Venedig seine Weltpremiere und wurde im Rahmen der „Golden Globe Awards 2019“ als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Bei der Oscarverleihung 2019 ist „Roma“ neben „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“ Favorit mit je zehn Oscarnominierungen, darunter für den besten Film und die beste Regie.

„Roma“ zeichnet ein Jahr im Leben einer bürgerlichen Familienmagd in Mexiko-Stadt in den frühen 1970er Jahren nach.

Vielfalt in der bildenden Kunst

Das UCLA Chicano Studies Research Center (CSRC) wird im Februar auf einer internationalen Konferenz in New York City für seine Vielfalt in der bildenden Kunst geehrt. Das Center wurde von der College Art Association (CAA) als Empfänger des Excellence in Diversity Award 2019 ausgewählt. Als internationale Führungsorganisation in der bildenden Kunst widmet sich das CAA der Förderung von Gerechtigkeit und Integration innerhalb des Kunst- und Wissenschaftsbereichs.

Die Preisverleihung findet am 13. Februar 2019 im Rahmen der 107. Jahreskonferenz der CAA in New York City statt. Die Konferenz ist das größte internationale Treffen von Fachleuten der bildenden Kunst. CSRC-Direktor Chon Noriega und Associate Director Charlene Villaseñor Black, beide UCLA-Professoren, werden die Auszeichnung entgegennehmen.

Quelle: CSRC

Petition: Keine Touristenbahn im Regenwald der Maya!

„Der Bau des Maya-Zuges muss überprüft, die indigenen Völker konsultiert und die Durchfahrt durch Biosphärenreservate in jedem Fall vermieden werden“

Der sogenannte Maya-Zug mit geschätzten Baukosten von umgerechnet 7 Milliarden Euro bringe dem armen Süden des Landes Entwicklung, verspricht Präsident López Obrador. Mit bis zu 160 km/h soll der Zug Urlauber von den Badeorten Cancún und der Riviera Maya an der karibischen Küste zu den archäologischen Pyramidenstätten wie Palenque im Landesinneren befördern.

→ weiterlesen

Lolita Bosch: Hecho en México

In der Anthologie Hecho en México sammelt Lolita Bosch Fundstücke, ohne dabei an den Verleger oder an andere bereits herausgebrachten Bücher zu denken. Dabei werden in dem Buch nicht einfach die besten Texte der mexikanischen Literatur zusammengestellt, es stellt eher eine persönliche Bibliothek der Autorin dar und beinhaltet das, was sie liest und aus der mexikanischen Literatur an anderen Stellen nutzt. Dies macht allerdings aus diesem Buch keinen Katalog der einzigen lesbaren mexikanischen Autoren, sondern bietet eine mit Mut zusammengestellte Sammlung verschiedenster Autoren, die in dieser Form so vielleicht bisher noch nicht bekannt waren.

Die von Bosch geschätzte Unwissenheit, literarische Neugierde und narrative Trägheit, die sie im Moment des Schreibens nutzt, ist auf die mexikanische Literatur und Lesungen aus Mexiko zurückzuführen. Auch wenn sie sich schämt, dies in dieser Form zuzugeben, und sich an beiden Orten dafür aus einem anderen Grund schämt: in Spanien, weil es vielleicht eine ungerechtfertigte Flucht darstellt; in Mexiko, weil es vielleicht eine grundlose Faszination bedeuten könnte. Trotzdem ist diese Zusammenstellung das, was sie nutzt, um sich an anderer Stelle Dinge zu erklären. Und der eine oder andere Leser kann sich vielleicht ebenfalls Dinge mit dem einen oder anderen Fundstück aus dieser Anthologie erklären.

Hoffnung für Menschenrechte?

Internationale Mexiko-Tagung

Podiumsdiskussion: 28. März, 19:00 – 21:00 Uhr
Tagung: 29. März 2019, 9:00 – 18:30 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

Reporter ohne Grenzen, die Heinrich-Böll-Stiftung und die Mitgliedsorganisationen der Deutschen Menschenrechtskoordination Mexiko laden herzlich zu einer internationalen Mexiko-Tagung am 28. und 29. März 2019 in Berlin ein.

Mexiko hat seit dem 1. Dezember 2018 eine neue Regierung unter Präsident Andrés Manuel López Obrador. Die Erwartungen sind groß: Neben dem Rückgang der Armut und Gewalt erwarten die zivilgesellschaftlichen Organisationen strukturelle Reformen, damit Menschenrechtsverletzungen, Straflosigkeit und Korruption wirksam bekämpft werden können. In Mexiko ist unter den letzten beiden Präsidenten die Gewalt im sogenannten „Krieg gegen die Drogen“ eskaliert. Insbesondere kritische Journalistinnen und Journalisten sowie Menschenrechtsverteidigerinnen und Menschenrechtsverteidiger riskieren durch ihre Arbeit ihr Leben.

→ weiterlesen

Scherben bringen Glück

„Wie groß die Welt ist, wie groß und wie wundervoll!“, schrieb Gertrude Bell (1868–1926). Sie ist eine der sieben frühen Archäologinnen, deren Lebenswege Amanda Adams in diesem reich illustrierten Buch beschreibt. Sie alle liebten die Ferne, waren abenteuerlustig und wagemutig. Manche von ihnen überschritten mit ihrem Kleidungsstil die Geschlechtergrenzen, und alle brachen sie in ein Forschungsfeld ein, das ihnen bis dahin verwehrt geblieben war – und ahnten dabei kaum, in welchem Ausmaß sie selbst Geschichte schrieben.

Eine andere in diesem Buch beschriebene Archäologin ist Zelia Nuttall (1857–1933), die als Mexikos „Königin der Archäologie“ gilt und von D. H. Lawrence in seinem Roman Die gefiederte Schlange mit der Romanfigur Mrs. Norris als eine heißblütige und doch kultivierte Person charakterisiert wird. Ihre größte Stärke als Forscherin lag darin, die Wahrheit ans Licht zu bringen und herauszufinden, was die in vergessenen Archiven schlummernden Dokumente enthüllen und was die fremdartige Sprache der Kodizes mit ihrer Reihung von Symbolen und Bildern verrät.

apropos – Perspektiven auf die Romania

apropos [Perspektiven auf die Romania] ist ein Open-Access-Journal, welches die verschiedensten Facetten der Romania aus einer fachübergreifenden, Disziplinen vereinenden und kulturwissenschaftlichen Perspektive beleuchten will: Neben klassischen Bereichen wie Sprache, Literatur, Kultur berichtet die Zeitschrift in sowohl redaktionell als auch medial innovativen Beiträgen über Geschichte, Gesellschaft, Ideen, (kontemporäre/darstellende) Kunst sowie politisches Geschehen. Damit wird angestrebt, die traditionellen Teildisziplinen der Romanistik in einer gesamtphilologischen Perspektive zusammenzuführen. Zugleich soll diese jedoch im Sinne einer Kulturwissenschaft erweitert und weitere (Nachbar-, Inter-)Disziplinen einbezogen werden – beispielsweise Area Studies, Bild-, Medien- und Theaterwissenschaft, Gender und Queer Studien, Landeswissenschaft, Geschichtswissenschaft, Philosophie, Politikwissenschaft.

→ weiterlesen

Por tierras extrañas

Im April 2019 findet an der Ruhr-Universität Bochum ein Workshop mit dem mexikanischen Autor Jacobo Sefamí statt, der einen Einblick in den Arbeitsalltag von Literaturübersetzern vermitteln soll. Im Mittelpunkt steht dabei das 2019 erscheinende Werk Por tierras extrañas, von dem einige Textpassagen analysiert und auf die bestmögliche Translation hin mit dem Autor, der selber vor Ort sein wird, diskutiert werden sollen.

Jacobo Sefamí ist Professor an der University of California, Irvine, Department of Spanish and Portuguese und wird als DAAD-Gastdozent einige Seminare in Bochum abhalten. Er studierte Hispanische Sprache und Literatur an der Escuela Nacional de Estudios Profesionales Acatlán (ENEP-Acatlán), der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) und promovierte an der University of Texas. Er war Professor für hispanisch-amerikanische Literatur an der New York University und arbeitet mit Artikeln und Interviews in verschiedenen Zeitschriften in Mexiko und außerhalb Mexikos zusammen. Sein Interesse gilt der Erforschung und Verbreitung von Werken hispanoamerikanischer Autoren, wie beispielsweise dem Medusario: muestra de poesía latinoamericana und in der Bibliographie Contemporary Spanish American Poets: A Bibliography of Primary and Secondary Sources. Diese erste allgemeine Bibliographie über zeitgenössische spanisch-amerikanische Dichter konzentriert sich auf Schriftsteller, die zwischen 1910 und 1952 geboren wurden – darunter so bedeutende Persönlichkeiten der älteren Generation wie Octavio Paz, Jose Lezama Lima, Nicanor Parra, Gonzalo Rojas und andere noch heute aktive Dichter.

Überraschende Einblicke in die Gedanken der Maya

Altamerikanisten der Uni Bonn übersetzen theologische Schriften eines Missionars aus dem 16. Jahrhundert

Die frühen Missionare nutzten die indigenen Sprachen zur Verbreitung des Christentums in den Amerikas. Wie übersetzten sie Begriffe wie „Gott“, „Auferstehung“ oder „Nächstenliebe“? Und wie passten diese Begriffe in die Vorstellungswelt der Indigenen? Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung von Altamerikanisten der Universität Bonn übersetzt die noch weitgehend unbekannten Schriften eines Dominikanerpaters, der im 16. Jahrhundert im Hochland Guatemalas missionierte. Domingo de Vico belegte Maya-Begriffe mit christlichen Bedeutungen, um die neue Religion besser verständlich zu machen. Seine „Theologie für die Indianer“ stößt die Tür zur Gedankenwelt der Maya auf.

→ weiterlesen

Leseallergie an (Hoch-)Schulen

In der Ausgabe 4/18 von Forschung & Lehre hat Christiane Bender sich unter dem Titel Von der Lesewut der Wenigen zur Leseallergie der Vielen Gedanken zum aktuellen Leseverhalten an Schulen und Hochschulen gemacht. Nach ihren Überlegungen ist es heute in den Geistes- und Sozialwissenschaften „keineswegs (mehr) selbstverständlich […] gundlegende Literatur an spätere Generationen“ weiterzugeben. Obwohl heute die Hilfsmittel für Begriffsdefinitionen, Erklärungen oder auch Übersetzungen, um einen Text zu entschlüsseln, wesentlich einfacher zu handhaben sind, da vieles über das Internet geklärt werden kann und ein Gang in die Bibliothek oftmals erspart bleibt, ist die „Phase großer Begeisterung von jungen Lesern für eine mehrere hundert Seiten umfassende“ Lektüre längst vorbei. „Immer mehr gilt ein Text, der nicht in unmittelbar eingängiger Sprache abgefasst ist, als nicht lesenswert. Rasch wird geurteilt: Ein Text, der nicht der Alltagskommunikation entspricht, ist eine Zumutung!“, so ihr vorgezogenes Fazit.

Die bisher geltenden Qualitätsmerkmale einer Literatur, die faszinieren kann und stets als „Segen für die Aktivierung neuronaler Netzwerke, für die Bildung von Gedächtnis und Phantasie und für eine inspirierende Sicht auf das eigene“ Leben galt, werden auf Kosten der Digitalisierung aufgegeben, wodurch der Kern unserer wichtigsten Kulturtechnik, das vertiefte Lesen, aufs Spiel gesetzt wird und die Ambivalenzen menschlichen Handelns immer fremder werden. Mit anderen Worten: „Veränderungen im Leseverhalten von Generationen betreffen das Herz von Kultur und Gesellschaft“.

→ weiterlesen