In der Beilage La Jornada del Campo finden sich in der Ausgabe von August 2019 einige Artikel zum Neokolonialismus, die die aktuelle Situation unter anderem wegen der geplanten Megaprojekte zum Thema des Monats machen. Bisher waren die sozio-ökologischen Auswirkungen auf der mexikanischen Halbinsel ausschließlich auf bestimmte Entwicklungszentren wie Cancun (Quintana Roo) oder Ciudad del Carmen (Campeche) beschänkt. Derzeit provozieren Mega-Projekte und eine Reihe von politischen Interessen im Zusammenhang mit sozialem Landbesitz und der Förderung einer intensiven agroindustriellen Produktion einen allgemeinen Prozess der Verstädterung, der die Beständigkeit der noch bestehenden Gemeinschaften der campesinos (Indigene der Mayakultur) und einzigartige Ökosysteme bedroht.
González Iñárritu erhält „Herz von Sarajevo“
Der mexikanische Regisseur, Produzent und Drehbuchautor Alejandro González Iñárritu, Gewinner der Oscarverleihung des besten Films 2015 für Birdman or (The Unexpected Virtue of Ignorance), wurde mit dem „Heart of Honor“ des Sarajevo Film Festivals ausgezeichnet. Die Ehrenauszeichnung der 25. Ausgabe des Festivals, das als wichtigstes im Balkan gilt, wurde dem Mexikaner für seinen außergewöhnlichen Beitrag zur „septième art“ verliehen. Es sei eine große Freude, diesen angesehenen Autor zu ehren, der weiterhin Grenzen überschreite und seine einzigartige künstlerische Vision in unvorhersehbare und herausragende Filme verwandelt, so die Veranstalter des Festivals. Seine Filme zeichneten sich durch einen unverwechselbaren Stil und Rhythmus aus und verzaubern und begeistern Publikum und Filmkritiker gleichermaßen auf der ganzen Welt.
Ausschreibung der Entwurfsplanung des Maya-Zuges
Der Fondo Nacional de Fomento al Turismo (FONATUR) hat den Gewinner der Ausschreibung für das „Basic Engineering“ des Maya-Zuges bekanntgegeben. Sieger ist das Konsortium aus SENERMEX Ingeniería y Sistemas, S.A. de C.V., Daniferrotools, S.A. de C.V., Geotecnia y Supervisión Técnica, S.A. de C.V. und Key Capital, S.A.P.I. de C.V., dessen Vorschlag den erforderlichen technischen, rechtlichen, administrativen und wirtschaftlichen Anforderungen entsprach und die höchste Punktzahl erhielt. Die Prüfung der Angebote wurde von einem Team von mehr als 50 Fachleuten durchgeführt, die laut FONATUR auf rechtliche, technische und wirtschaftliche Fragen spezialisiert sind.
IPPNW kritisiert Streichung der Zivilklausel in NRW
Durch Neufassung des Landeshochschulgesetzes hat der Landtag in Düsseldorf kurz vor seiner Sommerpause auf Antrag der schwarz-gelben Landesregierung die „Zivilklausel“ gestrichen. Bislang hatten sich mehr als 60 Hochschulen in mehreren Bundesländern durch eine solche „Zivilklausel“ die Selbstverpflichtung auferlegt, ausschließlich für zivile und nicht für militärische Zwecke zu forschen. Der Verein „Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.“ sieht in dem Erhalt und der Weiterverbreitung von Zivilklauseln einen notwendigen ethischen Beitrag der Hochschulen, um Nachhaltigkeit, Frieden und Demokratie zu fördern.
Mario Vargas Llosa: El hombre de negro
Die Zeitschrift Letras Libres veröffentlicht in seiner Ausgabe von August 2019 (México No. 248 / España No. 215) eine bisher unveröffentlichte Kurzerzählung von Mario Vargas Llosa. Darin bekommt ein Schauspieler mit nur geringem Engagement das Angebot, bei der Bearbeitung von Los cuentos de la peste mitzuwirken, dem Werk, in welchem Vargas Llosa die Geschichten von Boccaccios Decameron meisterhaft nachbildet. Der Vorschlag, wie man beim Lesen der Kurzerzählung feststellt, ist ungewöhnlich, aber er entflieht auch dem Gewöhnlichen, was der Schauspieler auf der Bühne entdeckt. Dies ist die Prämisse von „El hombre de negro“, in der Humor, die Hintergründe des theatralischen Mediums, frustrierte Sehnsüchte und die Epiphanien der Kunst (im Sinne der ‚Erscheinung‘, wie sie von James Joyce als Begriff auf die Literatur übertragen wurde) zusammenkommen.
Modern Monetary Theory
Auf der soeben zu Ende gegangenen Cologne Summer School an der Uniwersytet Jagielloński w Krakowie kam unter anderem bei einem Gespräch mit einem Wirtschaftswissenschaftler das Thema auf die „Modern Monetary Theory“ (MMT). Eine der Heimstätten dieser bisher weitestgehend ignorierten Theorie ist die Universität Missouri, wo der ehemalige Bankenregulierer und Professor für Recht und Wirtschaft, Bill Black, lehrt und dafür wirbt, höhere Staatsdefizite in Kauf zu nehmen, da diese keine Katastrophe darstellen würden.
Cologne Summer School 2019
Vom 21. bis 28. Juli 2019 findet in der Uniwersytet Jagielloński w Krakowie die Cologne Summer School 2019 zum Thema Complejidad e incertidumbre en las letras y artes contemporáneas statt.
In dem angekündigten Kurs wird sich die Diskussion nicht nur auf die Bedeutung des spanischen Wortes „incertidumbre“ konzentrieren (z.B. auf die Unterscheidung zwischen den Bedeutungen, die durch „Ungewissheit“, „Unsicherheit“ und „Zweifel“ ins Deutsche übersetzt werden), sondern auch auf die wachsende Bedeutung, die das Konzept in der Moderne erlangt hat.
Berechnung des maximal möglichen Meeresspiegelanstiegs
Ein internationales Forschungsteam um Prof. Dr. Detlef Stammer vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg hat ein Konzept zur Berechnung des maximal möglichen Meeresspiegelanstiegs entwickelt und im Fachjournal „Earth´s Future“ vorgestellt. Die Forscherinnen und Forscher zeigen in der Studie, wie in Zukunft zuverlässige Informationen zum maximalen Anstieg des Meeresspiegels bereitgestellt werden können (high-end sea-level rise). Physikalische Prozesse wie das Abschmelzen von Landeis in Grönland oder in der Antarktis werden erstmals mit ihren Unsicherheiten in die Berechnungen miteinbezogen.
Die Rettung der Welt aus Sicht des Übersetzers
Zum einjährigen Bestehen der Plattform für übersetzte Literatur, TraLaLit, haben die drei Ideengeber dieses Projektes (Freyja Melsted, Felix Pütter und Julia Rosche) 11 Thesen zur Rettung der Welt aufgestellt. Diese Thesen lassen sich als eine Bilanz nach einem Jahr zum Übersetzen, zur Buchbranche und zum Stand der Literaturkritik in Deutschland verstehen. Neben den üblichen, fast schon normalen Lanzen, die für Übersetzungen gebrochen werden, findet sich aber auch ein wichtiger Punkt in diesen Thesen: 6. Nein, die Verhältnisse sind nicht schuld.
Warum eBooks nicht vergleichbar mit Büchern sind
Markus Beckedahl nimmt die Ankündigung von Microsoft, den eigenen eBook-Store zu schließen, zum Anlass, einen Kommentar auf netzpolitik.org über digitale Inhalte mit Kopierschutz zu schreiben. Darin zeigt er den Weg des Digital Rights Management (DRM) auf, wie er nach der Jahrtausendwende aufkam und dem sich alle großen Anbieter wie Apple, Adobe und Microsoft mehr oder weniger anschliessen mussten.