
Mit der Spezialausgabe Nr. 75 hat die Zeitschrift Arqueología Mexicana im August 2017 ein Sonderheft zur Kultur und dem Lebensalltag der Azteken veröffentlicht. Die Kultur der Mexica ist die bekannteste aller Kulturen, die sich in vorspanischer Zeit in Mexiko entwickelte. Dies deshalb, weil sie zur Zeit der Ankunft der Spanier die vorherrschende Gruppe in Mesoamerika und ihre Stadt Mexiko-Tenochtitlan nicht nur der Schauplatz des Höhepunkts der Eroberung war, sondern auch des Wandels, aus dem Neuspanien hervorging, dessen Hauptstadt an der Stelle dieser großen Stadt errichtet wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren kaum mehr als vier Jahrhunderte vergangen, seit die Mexica das mythische Aztlan auf einer Pilgerreise verlassen hatten, die sie zu der kleinen Insel im Texcoco-See führte, wo sie um 1325 eine Stadt gründeten, die zur größten Stadt Mesoamerikas und zu einer der größten der damaligen Welt werden sollte.
In dieser Sonderausgabe wird ein Überblick über das tägliche Leben der Mexica gegeben: was sie taten und wie sie es täglich taten; was die wichtigen Momente des Wandels in ihrem Lebenszyklus waren, wie sie diese verstanden und wie sie sie förderten; wie sie täglich miteinander umgingen und wie sie mit Mitgliedern verschiedener Gruppen interagierten; was sie aßen, wie sie schliefen, wie sie ihre Abende verbrachten, was sie zur Unterhaltung taten. Der Leser findet auf diese Weise einen ersten Teil, in dem einige grundlegende Aspekte der Kultur der Mexica in aller Kürze dargestellt werden: die soziale Organisation, Wirtschaft und Religion. Dies sind die drei grundlegende Achsen, um das tägliche Leben der Stadtbewohner einordnen zu können. In einem zweiten Abschnitt werden die verschiedenen Momente im Leben eines Mexica, von der Geburt bis zum Tod, anhand der von Sahagúns Informanten gegebenen Beschreibung der jeweils durchgeführten Riten dargestellt. Der letzte Block befasst sich mit den verschiedenen Tätigkeiten, die an einem normalen Tag ausgeübt werden konnten, und mit der Art und Weise, in der die Beziehungen zwischen Menschen und Gruppen im Alltag hergestellt wurden.


Jura Soyfers Familie floh 1920 aus der Ukraine nach Wien, wo Jura das Gymnasium besuchte und dem Verband Sozialistischer Mittelschüler beitrat. Früh entdeckte er das Schreiben, verfasste Gedichte und Theaterstücke, schrieb satirische Texte, arbeitete mit dem Politischen Kabarett der Sozialdemokratischen Partei und wurde später Hausautor bei verschiedenen Wiener Kleinkunsttheatern.

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